Pressemitteilung zur Veranstaltung ,,Energiewende - die Herausforderung''

Datum des Artikels 28.02.2023

Der Stadtverband Melle der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) hat vor wenigen Tagen zu einer intensiven Diskussion über die laufende Energiewende eingeladen. Anlass war die brandaktuelle Diskussion über die Zukunft energieintensiver Unternehmen in einer „energiepolitischen Zeitenwende“. Die aktuelle volkswirtschaftliche Sicherung der Energieversorgung in einer der größten Energiekrisen seit mehreren Jahrzehnten und dem „Muss“ auch des regionalen Mittelstandes zur Umsetzung der notwendigen Energieautarkie in der Praxis steht in einem großen Spannungsfeld.

Frank Düssler, Leiter Transformation der Georgsmarienhütte Holding GmbH (GMH Gruppe), erörterte ausführlich den Status Quo des vielschichtigen Energiebedarfs des Unternehmens, die (gesellschafts- und wirtschafts-)politischen Rahmenbedingungen sowie die Roadmap für „eine der größten privatgeführten  metallverarbeitenden Unternehmensgruppen Europas“ hin zur CO2-Neutralität bereits im Jahr 2039!

Frank Düssler berichtete u.a. davon, dass der Gesamt-stromverbrauch der GMH Gruppe in 2022 in etwa doppelt so hoch gewesen sei wie der der Stadt Osnabrück. Die Herausforderung besteht nun darin, über den Einsatz regenerativer Energien den CO2-Ausstoß zu minimieren, um das ambitionierte Ziel auch in 2039 zu erreichen. Dieses ist übrigens kein „Marketing-Gag“, sondern vielmehr der Verpflichtung gegenüber den Investoren, Banken und Kunden des Unternehmens geschuldet, die ihrerseits dem Druck der Gesellschaft und der Finanz(ierungs)-industrie nachkommen müssen.

Als eine von vielen Lösungsmöglichkeiten neben dem unbedingt erforderlichen Ausbau von Photovoltaik und Windkraft in ganz Deutschland ist auch eine „Technologieoffenheit“ erforderlich. Die Produktion von CO2-freiem Wasserstoff ist das prioritäre Ziel. Dafür müssen alle CO2-freien Energiequellen genutzt werden bis ausreichend grüner Strom zur Verfügung steht. Auch „Alt- und Übergangstechnologien“ im Bereich fossiler Brennstoffe sind nicht von heute auf morgen ersetzbar, da die notwendigen Grundlasten wissenschaftlich nachgewiesen auch langfristig nicht für eine stabile Energieversorgung und hier nicht nur für die verarbeitende Industrie ausreichen. Nicht förderlich sind dabei „ideologische“ Machtkämpfe, die am Ende zulasten der gesamtdeutschen Volkswirtschaft gehen.

Der Abend schloss sich an den im September 2022 durchgeführten Besuch der bioconstruct GmbH in Riemsloh an. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), die in Niedersachsen mit rd. 4.500 Mitgliedern tief in der Wirtschaft verwurzelt ist, möchte als Teil der gesellschaftspolitischen Diskussion die Energiewende inhaltlich und praxisnah vorantreiben und dabei hier regional zur Versachlichung beitragen.

-im Namen des Vorstandes der MIT Melle-

 

Guido Sickmann

Guido Sickmann

(Erster Vorsitzender)